Mit Profi-Fotos Gäste anlocken
Sicher haben Sie sich auch schon einmal gefragt welche Auswirkung Abbildungen und Fotos bei der Vermietung von Ferienobjekten haben. Oder vielleicht haben Sie sich schon einmal mit anderen Vermietern verglichen und gefragt warum andere gebucht werden und Ihr Objekt noch nicht, obwohl sich Ausstattung, Lage und Preis ähneln?
Ein Grund können die Fotos sein, die Sie in Ihrem Inserat verwenden. Denn wer die Vorzüge und Details seiner Ferienimmobilie nicht optimal in Szene setzt, erregt bei den potenziellen Gästen weniger Aufmerksamkeit. Schließlich sind die Fotos die Visitenkarte eines jeden Urlaubsdomizils. Denn Abbildungen entscheiden oft in wenigen Sekunden, ob ein Interessent das Inserat liest oder weiterklingt.
Wie Sie selbst professionell wirkende Fotos machen können und auf welche Details Sie dabei achten müssen, erkläre ich Ihnen hier im Experten-Tipp.
Benötigen Sie eine Profi-Ausrüstung für wirklich schöne Bilder oder funktionieren gute Fotos auch mit einer kleinen Digitalkamera?
Auch mit einer preiswerten Kamera lassen sich gute Fotos machen, wenn man ein paar grundsätzliche Aufnahmetipps beachtet. Wenn man allerdings auf den Einsatz von Weitwinkelobjektiven angewiesen ist und man zudem noch mit einem leistungsstarken externen Blitzgerät fotografieren möchte, kommt man um die Anschaffung einer Einsteiger-Spiegelreflexkamera nicht herum. Topmodelle aus diesem Segment erhalten Sie bereits für rund 480 Euro und ein Standardmodell bereits ab ca. 320 Euro.
Überlegenswert ist auch die Anschaffung eines älteren Modells mit dem sich häufig sparen lässt.
Wer viele Immobilienfotos macht und großen Wert auf die Qualität seiner Fotos legt, ist mit einer Spiegelreflexkamera besser bedient, weil er hiermit mehr Möglichkeiten bei der Bildgestaltung hat.
Eine teure Profiausstattung ist jedoch in keinster Weise erforderlich. Letzten Endes ist es der Fotograf, der für ein gutes oder schlechtes Bild verantwortlich ist, die Kamera ist nur das Werkzeug.
Oft sind Beleuchtung, Anordnung von Accessoires und der Bildausschnitt ausschlaggebend.
Ein toller Ausblick oder eine schöne Außenfassade werten eine Immobilie auf. Haben Sie einen Tipp, wie sich auch an einem trüben Tag eine schöne Stimmung inszenieren lässt?
Wichtig: Fotografieren Sie Ihre Immobilie nicht nur bei schönem Wetter sondern auch zur richtigen Jahreszeit. Der zusätzliche Aufwand für diese Fotos lohnt sich auf jeden Fall, denn man sollte sich immer darüber im Klaren sein, dass man mit den Fotos eine Stimmung erzeugen will, die einen Interessenten zur Buchung des Objektes veranlasst.
Sollten Sie nur begrenzt Zeit für Fotos zur Verfügung haben kann bei Aufnahmen an einem trüben Tage die Bildbearbeitung aushelfen.
Hier ein Beispiel: Wer einen Kirschbaum neben seinem Ferienhaus stehen hat, der den Eingangsbereich stimmungsvoll umrahmt, sollte sein Objekt nicht im Februar fotografieren, wenn der Baum kahl ist, sondern zur Kirschblüte im Mai.
Immobilien die für Wintersport angeboten werden sollten auch im Winter bei tollen Schneeverhältnissen fotografiert werden. Das bringt viel mehr Stimmung in das Bild. Wenn dann noch bei blauem Himmel die Sonne scheint, sind das die besten Voraussetzungen für ein perfektes Foto Ihres Ferienhauses gegeben.
Denken Sie auch an Fotos der Umgebung: Strandfotos für Immobilien am Meer, Skipisten und Rodelhänge bei einem Wintersport-Angebot, Wanderwege im Frühling bei Alpinen Objekten.
Wer eine Außenaufnahme seines Hauses oder ein Foto eines kompletten Zimmers macht, versucht meist, alles auf das Foto zu bekommen, um einen guten Einblick zu bieten. Oft wirken die Gebäude oder Räume dann verzerrt, Linien werden schief und krumm. Wie lässt sich das vermeiden?
Hier ist zu differenzieren. Bei krummen Linien handelt es sich um einen Objektiv-, bei schiefen Linien um einen Aufnahmefehler.
Krumme Linien entstehen beim Einsatz von Weitwinkelobjektiven, die einen großen Bildwinkel abdecken, sowie bei Zoomobjektiven im unteren Preissegment, die oft schon im Standardbrennweitenbereich eine sogenannte „tonnenförmige Verzeichnung“ aufweisen. Wer häufig Immobilien fotografiert, sollte am Objektiv nicht sparen. Ansonsten lässt sich dieser Fehler mittels Bildbearbeitung sehr gut korrigieren.
Schiefe Bildlinien, besser bekannt unter dem Begriff „stürzende Linien“, entstehen dann, wenn parallele Linien im Motiv nicht parallel zur Film- bzw. Sensorebene der Kamera verlaufen. Das passiert immer dann, wenn die Kamera nach oben oder nach unten gekippt wird, was sich insbesondere bei Außenaufnahmen nicht immer vermeiden lässt.
Tipp: Da die Linien umso stärker stürzen, je näher man sich am Motiv befindet, sollte man bei Außenaufnahmen sein Haus besser aus einigem Abstand mit dem Normalobjektiv fotografieren anstelle aus kurzer Entfernung mit einem Weitwinkelobjektiv.
Bei Innenaufnahmen kommt es sehr häufig zu stürzenden Linien, wenn das Motiv von zu weit oben fotografiert wird, was meistens bei großen Personen passiert, die aus dem Stand heraus fotografieren. Eine Korrektur des Fotos mittels Bildbearbeitung ist zwar möglich, es werden aber bei der Entzerrung sehr oft Bilddetails im linken und rechten unteren Bildbereich angeschnitten, wenn diese sich zu dicht am Rand befinden.
Tipp: Achten Sie beim Fotografieren darauf, dass sich die Kamera in etwa auf der halben Höhe Ihres anvisierten Bildbereichs befindet, auch wenn Sie dabei etwas in die Knie gehen müssen. Ein Stativ leistet hier wertvolle Dienste. Richten Sie dann die Kamera waagerecht und senkrecht aus und freuen Sie sich anschließend über ein Foto ganz ohne stürzende Linien.
Schräge Bildausschnitte, weil die Kamera nicht exakt gerade gehalten wurde…. Lässt sich dieses Problem lösen?
Ja, das ist kein Problem. Es entsteht hierbei allerdings eine Ausschnittsvergrößerung, da nach der Drehung des Motivs in die Waagerechte die dann schräg verlaufenden Bildränder horizontal und vertikal beschnitten werden. Dadurch können Motivteile, die zu dicht am Bildrand stehen, an- oder abgeschnitten werden.
Bei Außenaufnahmen spielt das jedoch meistens keine große Rolle. Bei Innenaufnahmen aber, bei denen sich sehr oft Gegenstände nah am Bildrand befinden, sollte man auf einen einigermaßen geraden Bildausschnitt achten, damit nicht unnötigerweise Bilddetails beschnitten werden.
Wie kann ich große Räume, die nicht vollständig auf ein Bild passen, effektvoll präsentieren?
Sinnvoll sin hierbei stimmungsvolle Detailaufnahmen, die die Couch und den Fernseher zeigen, die Leseecke oder den Kamin.
Nach meiner Erfahrung ist der größte Fehler der, viel zu viel in ein Bild zu packen, denn das geht nur zu Lasten der Stimmung.
Insgesamt gibt es jedoch viele Fehlerquellen: Möbel, die Glasflächen aufweisen, sowie Fernsehgeräte sollte man nie direkt von vorne fotografieren, da man möglicherweise sein eigenes Spiegelbild mitfotografiert. Noch problematischer ist es, wenn man dabei mit einem eingebauten Blitzgerät arbeitet. Das führt zu starken Lichtreflexionen und Überstrahlungen, die das Foto unansehnlich machen. Fotografieren Sie das Motiv etwas seitlich, tritt dieser Effekt nicht auf. Wenn es nicht unbedingt erforderlich ist, verzichten Sie auf ein Blitzgerät oder blitzen Sie indirekt. Das Foto wirkt dadurch viel harmonischer.
Sofern Ihre Wohnung über einen Kamin verfügt, sollten Sie ihn fotografieren, wenn er brennt und ein Gefühl der Behaglichkeit ausstrahlt. Arbeiten Sie hierbei keinesfalls mit Blitz, da dieser die Stimmung zunichte macht. Verzichten Sei auf Detailaufnahmen von Möbeln und Einrichtungsgegenständen, die nichts Außergewöhnliches darstellen oder nicht den besonderen Charakter der Wohnung betonen zugunsten von aussagekräftigeren Fotos.
Mein besonderer Tipp:
Lernen Sie Ihre Interessenten kennen, erfragen Sie ein Feedback und nehmen Sie diese Punkte in Fotos und Texten auf: erwähnen Urlauber z. B. einen Aspekt Ihrer Einrichtung (Kamin, Terrasse, Grillmöglichkeit…) besonders, sollten Sie diesen in Wort und Bild festhalten. Sollte sich Ihre Immobilie in einem Gebiet mit mehreren Objekten befinden und nur Ihre Immobile verfügt über einen Autostellplatz direkt am Haus – erwähnen und fotografieren Sie ihn. Gerade diese Informationen werden in Bild und Text schneller und besser aufgenommen und verkaufen am besten.